Burg Klamm

Die einst mächtige Festungsanlage aus dem frühen 12. Jh. wurde der Sage nach von zwei Brüdern, beide Raubritter, gegründet. Die Geschichte dieser alten Grenzfeste ist, wenigstens vom Beginn des 13. Jahrhunderts an, eng mit jener des Marktes Schottwien verknüpft.

Es wird angenommen, dass Schottwien als befestigter selbständiger Ort zur Zeit, als die Steiermark unter Herzog Leopold dem Tugendhaften zum erstenmal an Österreich fiel (1192), schon bestanden hat, obwohl der Name urkundlich erste ein halbes Jahrhundert später Erwähnung fand.

Auf der Felsenburg aber, welcher die ganze Umgebung hörig und untertan war, saßen vom 12. bis zum 15. Jh. als mächtiges, einflussreiches Geschlecht die Herren von Chlamme ungesiegt und unbezwungen, weshalb die alten Chronisten deren festen Sitz ars invicibilis, die Unbesiegbare, nannten. Dies änderte sich freilich, als Im Jahre 1487 der Ungarkönig Matthias Corvinus,

nachdem er Wien und die „allzeit getreue“ Neustadt bezwungen hatte, seine Heerscharen auch vor die noch kaisertreuen Herrensitze in der südlichen Ostmark warf, wobei unter den letzten Klamm mit Schottwien nach stürmischer Belagerung in die Hände des Feindes fielen. Eingemauerte Steinkugeln in Klamm mahnen noch heute an diese Belagerung.

1499 hatte Christop von Flädnitz die Herrschaft Klamm pfandweise inne. Anno 1518 erscheint Siegmund Freiherr von Herberstein, der große österreichische Staatsmann und Geschichtsschreiber, geb. 1486, als Pfandherr und Pfleger von „Klamm mit Zugehör“, und zwar in einem Pfandbriefe Kaiser Maximilian I. vom 16. April 1518. Herberstein genoss als Grundherr bei allen seinen Untertanen eine seltene Beliebtheit. Strenge Rechtlichkeit und ein großer Wohltätigkeitssinn zeichneten ihn aus. Er ließ unter anderem über sämtliche bestehende Recht und Pflichten in seinem Gutsbereiche eine genaue Aufschreibung anlegen, welche in der kaiserlichen Familienfideikommissbibliothek zu Wien aufbewahrt wurde und einen interessanten Einblick in die Rechtsverhältnisse der damaligen Zeit gewährt.

 
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